HomeMedical AestheticBotoxSchweißbehandlung mit Botox

Schweißbehandlung mit Botox

 

Was ist Schweiß-Botox? Wie wirkt es bei der Behandlung von Hyperhidrose?

Schweiß-Botox ist eine von der FDA zugelassene Behandlung zur Kontrolle übermäßigen Schwitzens, auch bekannt als Hyperhidrose. Botulinumtoxin Typ A blockiert vorübergehend die Freisetzung von Acetylcholin an den Nervenenden und unterbricht somit die Stimulation der Schweißdrüsen. Dadurch wird das Schwitzen in den behandelten Arealen deutlich reduziert, was zu spürbarer Erleichterung führt. Vor allem bei lokalisierter Hyperhidrose stellt diese Methode eine sichere und effektive Alternative zur Operation dar.

Die Wirkung von Botulinumtoxin A auf Schweißdrüsen

Botulinumtoxin unterbricht gezielt die über den Sympathikus vermittelten Nervenimpulse, die eine Überstimulation der ekkrinen Schweißdrüsen verursachen. Zwar ist Schwitzen ein natürlicher Mechanismus zur Regulierung der Körpertemperatur, doch bei Hyperhidrose gerät dieser Mechanismus außer Kontrolle, und die Schweißdrüsen arbeiten übermäßig. Das Toxin blockiert diese übermäßige Aktivität gezielt, ohne das allgemeine Schwitzverhalten des Körpers zu beeinflussen – vergleichbar mit dem vorübergehenden Abschalten eines überaktiven Wasserhahns, ohne die gesamte Wasserversorgung zu stören.

Ursachen von übermäßigem Schwitzen (Hyperhidrose)

Hyperhidrose wird in primäre (ohne erkennbare Ursache) und sekundäre (als Folge anderer Erkrankungen) Formen unterteilt. Die primäre Hyperhidrose ist die häufigste und wird oft mit genetischen Faktoren in Verbindung gebracht. Sekundäre Hyperhidrose kann durch Erkrankungen wie Schilddrüsenstörungen, Diabetes, Wechseljahre oder Nebenwirkungen bestimmter Medikamente verursacht werden. Schweiß-Botox ist besonders wirksam bei der Behandlung der primären, lokalisierten Hyperhidrose.

Welche Körperregionen können mit Schweiß-Botox behandelt werden?

Schweiß-Botox wird in Körperbereichen angewendet, in denen Schweißdrüsen dicht konzentriert sind und übermäßiges Schwitzen zu persönlichen oder sozialen Beschwerden führt. Die zu behandelnden Zonen richten sich nach individuellen Symptomen, wobei Injektionspunkte, Dosierung und Technik jeweils angepasst werden.

Achselhöhlen (axilläre Hyperhidrose)

Die Achselhöhlen sind die am häufigsten behandelte Region mit Schweiß-Botox. Überaktive Schweißdrüsen in diesem Bereich führen zu nassen Kleidern, unangenehmem Körpergeruch und sozialem Unbehagen. Die Botox-Behandlung beseitigt diese Beschwerden und verbessert die Lebensqualität deutlich. Die Wirkung hält in der Regel 4 bis 6 Monate an.

Handflächen und Fußsohlen

Übermäßiges Schwitzen an Handflächen und Fußsohlen kann alltägliche Aktivitäten wie Händeschütteln, die Nutzung von Touchscreens oder sicheres Gehen erheblich beeinträchtigen. Botox reduziert hier effektiv die Schweißproduktion. Da diese Regionen empfindlicher sind, kann die Behandlung unangenehmer sein. Lokalanästhesiecremes oder Nervenblockaden werden häufig vorab angewendet.

Gesicht und Stirn

Gesichtshyperhidrose betrifft häufig Stirn, Nasenbereich und Oberlippe. Neben kosmetischen Problemen können dadurch Make-up-Verschmierung oder rutschende Brillen entstehen. Eine vorsichtig dosierte Botox-Anwendung kann das Schwitzen in diesen Bereichen reduzieren, ohne die Mimik zu beeinträchtigen. Die Injektionstechnik muss hier besonders präzise erfolgen.

Behandlungsablauf und Wirkungsdauer von Schweiß-Botox

Schweiß-Botox ist eine schnelle, ambulant durchgeführte Behandlung. Die übermäßig schwitzenden Bereiche werden im Vorfeld identifiziert und – falls nötig – mit dem Jod-Stärke-Test sichtbar gemacht. Die Haut wird gereinigt und gegebenenfalls mit einer betäubenden Creme vorbereitet. Anschließend wird Botulinumtoxin mit feinen Nadeln direkt unter die Haut in kleinen Dosen injiziert. Die Behandlung dauert meist zwischen 15 und 30 Minuten.

Vorbereitung und Diagnose

Der Behandlungsprozess beginnt mit einer individuellen Einschätzung. Die medizinische Vorgeschichte, aktuelle Medikamente und mögliche Grunderkrankungen werden gründlich geprüft. Wichtig ist zu unterscheiden, ob das Schwitzen lokal oder systemisch auftritt. Die Diagnose einer primären lokalisierten Hyperhidrose erfolgt meist durch körperliche Untersuchung und detaillierte Anamnese. Es wird empfohlen, 1–2 Tage vor dem Eingriff auf Rasur, Deodorants und intensive körperliche Aktivität zu verzichten, um die Haut zu schonen und die Behandlung zu optimieren.

Durchführung und Dauer

Während der Behandlung wird das Toxin an mehreren Punkten in Abständen von ca. 1 cm injiziert. Ein leichtes Brennen oder Stechen kann auftreten, ist jedoch in der Regel gut tolerierbar. In empfindlichen Bereichen wie Händen oder Füßen kann eine lokale Nervenblockade erfolgen. Nach der Behandlung kann Kühlung helfen, Beschwerden zu lindern.

Wirkungseintritt und Dauer

Die Wirkung beginnt normalerweise innerhalb von 3 bis 7 Tagen; das volle Ergebnis zeigt sich nach etwa 2 Wochen. Die Wirkdauer variiert individuell, beträgt aber in der Regel 4 bis 6 Monate. Wenn sich die Nervenenden regenerieren, kann das Schwitzen wieder einsetzen – dann lässt sich die Behandlung gefahrlos wiederholen. Bei regelmäßiger Anwendung kann sich der Körper an das neue Gleichgewicht gewöhnen und die Wirkdauer verlängern.

Für wen ist Schweiß-Botox geeignet?

Schweiß-Botox eignet sich für Personen mit lokalisiertem, starkem Schwitzen, das auf äußerliche oder medikamentöse Behandlungen nicht anspricht. Besonders Menschen mit auffälliger Schweißbildung in Achselhöhlen, Handflächen oder Fußsohlen profitieren stark davon. Die Behandlung ist sicher für gesunde Erwachsene ab 18 Jahren ohne bekannte Allergie gegen Botulinumtoxin. Sie ist besonders hilfreich, wenn übermäßiges Schwitzen zu sozialer Unsicherheit oder Einschränkungen im Alltag führt.

Nachsorge nach Schweiß-Botox

In den ersten 24 Stunden nach der Behandlung sollte die behandelte Stelle nicht massiert werden. Auf intensive körperliche Belastung und Hitzeeinwirkung ist zu verzichten. Die betroffenen Bereiche sollten sauber und trocken gehalten, Duschen innerhalb der ersten 12 bis 24 Stunden vermieden werden. Deodorants sollten nach Achselbehandlungen für ein paar Tage nicht verwendet werden. Leichte Blutergüsse oder Schwellungen an den Einstichstellen können auftreten, verschwinden aber meist innerhalb von 2–3 Tagen. Für bestmögliche Ergebnisse wird eine sorgfältige Nachbeobachtung während der ersten zwei Wochen empfohlen.

Häufig gestellte Fragen 

Tut Schweiß-Botox weh?
Ein leichtes Brennen oder Stechen kann auftreten, wird aber von den meisten Patienten gut vertragen. In empfindlichen Bereichen kann eine Betäubungscreme oder ein Nervenblock vorab eingesetzt werden.

Stoppt Botox das Schwitzen vollständig?
In der behandelten Region wird das Schwitzen deutlich reduziert oder sogar gestoppt. Das allgemeine Schwitzverhalten des Körpers bleibt jedoch erhalten – die thermoregulatorische Funktion bleibt intakt.

Wie lange hält die Wirkung von Schweiß-Botox an?
Die Wirkung hält im Durchschnitt 4 bis 6 Monate. Bei regelmäßiger Anwendung kann sich die Dauer verlängern. Wenn das Schwitzen erneut auftritt, kann die Behandlung sicher wiederholt werden.

Wann kann ich nach der Behandlung wieder meinem Alltag nachgehen?
Unmittelbar nach dem Eingriff kann man den normalen Alltag wieder aufnehmen. Innerhalb der ersten 24 Stunden sollte jedoch auf Sport, heiße Duschen, Saunagänge oder Druck auf die behandelte Stelle verzichtet werden.

Ist die Wirkung von Schweiß-Botox dauerhaft?
Nein. Die Wirkung ist vorübergehend. Mit der Regeneration der Nervenenden kehrt die Schweißproduktion zurück. Daher sind regelmäßige Auffrischungen erforderlich, um das Ergebnis aufrechtzuerhalten.